Bücher (Auswahl, chronologisch)

BEGEGNUNG MIT DEM RUHRGEBIET. Text-Bild-Band, Econ-Verlag, Düsseldorf/Wien 1967. Die Fotos ausgewählt von Otto Steinert, Professor der Folkwanghochschule Essen.

ANITA DRÖGEMÖLLER und die Ruhe an der Ruhr, Roman, Zürich 1975, Diogenes. Genauer Titel: "Erinnerungen in der Zornigen Ameise an Geburt, Leben, Ansichten und Ende der Anita Drögemöller und die Ruhe an der Ruhr". Erzählt die markante Struktur der zentralen Ruhrgebietsstadt Essen. Gilt als frühester Regional- oder "Ruhr-Krimi", ist jedenfalls der erste Roman mit reinem Ruhrdeutsch. Wieder aufgelegt 2007 bei Klartext in Essen. Textprobe. Medien-Echo

LYNCH. Irland-Roman, Zürich 1976, Diogenes. Erich Fromm: "tragedy of justice". - Medien-Echo

PHANTASTISCHES PLASTIKLAND und rollendes Familienhaus. Als Taschenbuch "Familienferien im Wilden Westen.". Im Sommer 1976 zehn Wochen im Wohnmobil durch die Rockies, mit Ben (9) und David (6). 1977 Diogenes. Medien-Echo
Am Abend dieses Tages, an dem der Pazifik erreicht worden war, da ist notiert, dass der Kleinere als Letztes vorm Einschlafen mitteilte: "Die Welt ist verschieden."

IM DEUTSCHEN URWALD. Erzählungen, Essays, Gedichte. Zürich 1978, Diogenes

DER GEMÜSEKRIEG. Kinderroman ("Heil Erbse" gegen "Freundschaft Bohne"), Stuttgart 1979, Thienemann-Verlag

AHNSBERCH. Volksstück über die Räuber an der Ruhr. Der Traum vom vereinigten und autonomen Ruhrgebiet. Urauff. Bochum 1980. Text in „Theater heute“ 5/80 und in den Publikationen des „Bochumer Ensembles“ 1980.

Schlussbild "Ahnsberch" in Bochum (1980)

DER SOLLJUNGE. Ich unter den anderen. Autobiographischer Roman, Zürich 1980, Diogenes Textprobe. Medien-Echo

DER JAHRTAUSENDFLUG. Jugendbuch. Erste reale Reise zum Mars. Auf der Planetenleiche wird entdeckt, dass dort vorgemacht wurde, was auf dem Nachbarn Erde nachgemacht wird. Stuttgart 1983, Thienemann

ESSEN VIEHOFER PLATZ oder Die letzte Revolution, Roman über Liebe, erste Computer, "Gastarbeiter" und mafiose Verkabelung und Digitalisierung ("Umstrukturierung") des Ruhrgebiets, Zürich 1985, Diogenes, 1997 als Taschenbuch bei Steidl in Göttingen. Textprobe. Medien-Echo

DER BEISTRICH. Katharina Botticelli in Gelsenkirchen-Bulmke und ihre Begleitung eines Kritikers an den Wörter- (Wörther-) See, Theaterspiel, Urauff. Essen 1987, Verlag Baedeker/Sutter in Essen

BAGDADBAHN. Bahnfahrt durch unbekannte Türkei, Tagebuch von der Entstehung des gleichnamigen Films "über einen imperialen Kaiser-Wilhelm-Traum" (Südkurier 1991), edition isele, Eggingen 1990 (siehe "Filme")

SIEGFRIED (1986) und DER MORD (1990). Diese beiden Vorfassungen zur späteren "Nibelungenchronik" (2002 bei Klett-Cotta, 2005 bei dtv) erschienen bei Thienemann in Stuttgart und in der Frankfurter Büchergilde Gutenberg.


Schaufenster der Buchhandlung von Regina Moths in München, 1990.

DIE NÄRRIN MIT DER HACKE. Hörspiel vom wilhelminischen Eisenbahnbau in Kleinasien (in der Türkei) in Richtung auf ein arisches Reich, nach authentischen Dokumenten, SWF 18.12.1990 (siehe "Bagdadbahn"). Christian Hörburger (am 10.1.1991 in der FUNK-Korrespondenz): "Zu dem Hörspiel lässt sich ohne Vorbehalt gratulieren."

KULTURKAMPF ENDRUNDE. Arbeitslos aber vollverkabelt, Medien-Pamphlet, edition isele, Eggingen 1991

AMERIKA ÜBERM ABGRUND. Erdbebenland Kalifornien. Weltuntergang - Weltanfang. Tagebuch einer Filmreise (siehe "Filme"), edition isele, Eggingen 1992, "Flotteste, nachdenklichste Reise-Prosa. Man erfährt amerikanischen Alltag. Durch Lodemanns literarische Kopfkamera läuft feinkörnigsten Film" (Stuttgarter Zeitung, 15.7.1993)

DIE BESTEN BÜCHER. Dokumentation zu 20 Jahren „Bestenliste“ des SWF, suhrkamp-taschenbuch 2492, 1995

MEINE MEDIENMEMOIREN. Baden-Baden als Arbeitsplatz. Edition Isele, Eggingen 1996 Textproben

1848 UND REGINA. Eine deutsche Parallel-Chronik in Dokumenten, Bildern und Texten. - Anlässlich der 1998 in Gelsenkirchen erfolgten ersten authentischen Inszenierung der 1848 entstandenen Fabrik-, Freiheits- und Arbeiter-Oper "Regina", Regie: Peter Konwitschny, Text und Musik: Albert Lortzing. Herausgegeben vom Musiktheater im Revier und vom Kultursekreatriat NRW, Wuppertal. Gelsenkirchen., März 1998.

MUTTERMORD. Roman, Steidl-Verlag, Göttingen 1998. Medien-Echo

LORTZING. Der komischtragische Spielopernmeister, der romantische Theatermusiker, der 1848er. 672 Seiten, Göttingen 2000, Steidl. Siehe unter "Essays, Geschichten" den Text "Nun kommt der Freiheit großer Morgen". Siehe auch unter "Handschriften, Dokumente" und unter "Tagebuch-2.. Eine Selbst-Rezension zu "Lortzing" findet sich unter: Medien-Echo

SIEGFRIED UND KRIMHILD Die Nibelungenchronik. 896 Seiten, 2002 bei Klett-Cotta. 2005 als Taschenbuch bei dtv. Altgermanist Otfrid Ehrismann: "Lodemann hat dem Nibelungenmythos eine zukunftsfähige Würde gegegeben." Literaturpreis der Landeshauptstadt Stuttgart, 2002. Phantastikpreis der Stadt Gießen, 2002. Im Sommer 2002 zweimal auf Platz 1 der Qualitätsliste der deutschsprachigen Literaturkritik ("Bestenliste") .Textprobe. Medien-Echo.

NORA und die Gewalt- und Liebessachen. Ein Staatsbesuch der Queen 1980 in Westdeutschland. Menschenrechtsroman am Beispiel Nordirland. Beim Stören des Staatsbesuchs hilft ein sehr alter Jude, der die Nazis überlebte (weil er nachweisen konnte, dass er - die Geschichte ist authentisch - von Chamisso abstammte). Assoverlag Oberhausen 2006. Textprobe. Medien-Echo.

SCHWARZWALDGESCHICHTEN, so poetisch wie politisch, von Twain Brecht Hemingway Hesse Hauff Hebel Goethe Heinse Grimmelshausen Schwab Pfau Scheffel Auerbach Nonnenmann Altendorf Varnhagen Groddeck Meckel Olivér Kaschnitz Jägersberg Lodemann Mossmann Bausinger Fritz Kehle Sayer Duffner Hansjakob Heidegger. Einfach alles über die Leute "ganz hinten im Grunde . . . bei Freiburg . . .die Berge quervor . . ." (Goethe, S. 62). Verlag Klöpfer & Meyer, Tübingen 2007. Die Badische Zeitung : "Kritische Heimatliebe" und die FAZ : "wunderbare Lektüre."

GUTMENSCHEN. Das Mutter-Sohn-Spiel. In zwei Mahlzeiten. Verlag der Autoren, Frankfurt 2008

Illustrationen im Roman "Paradies, irisch" - Oben, von links: Figur an Lynch's Castle; Kirchen-Skulptur "Sheela-na-Gig"; der Claddagh-Ring; das Buch-Cover.

PARADIES, IRISCH. Roman, 2008, Tübingen, bei Klöpfer & Meyer, auch als E-Book (basierend aus "Lynch" (1976, s.oben)). Die unerhörten historischen Begebenheiten um den irischen Bürgermeister, Kaufmann, Seefahrer und Richter Lynch, der (zu) früh (um 1550) die Gegensätze auf der Grünen Insel (arm/reich, irisch/englisch, katholisch/protestantisch) versöhnt hatte und von dem dann doch für den Wortgebrauch "lynchen" und "Lynchjustiz" gesorgt worden ist. Ein denkwürdiges Friedens- und Wirtschaftswunder, ein Biotop der irischen Lebenskünste. Urbanität, Bürgerlichkeit, "Frei-Burg" als Gesellschaftsvertrag. Der von der Kritik 1976 sehr gepriesene Roman "Lynch" erscheint hier rundum neu und stark erweitert mit Daten und Fundstücken - diesmal auch mit dokumentarischen Bildern, bei Klöpfer & Meyer in Tübingen - Siehe auch die erste Seite dieser Homepage und unter "Essays/Geschichten" den Schluss-Text "Meine Streb- und Web-Seite".. Textproben. Medien-Echo.

Unten: Die Atlantikstadt Galway zur Zeit der Lynch-Ereignisse. An der mittleren Straßenkreuzung Lynch's Castle. Darunter die protestantische Stadtkirche St. Nicholas. Rechts der Beginn der Atlantikbucht, unten quer durchs Bild der wasserreiche Corrib. Links oben, über dem West-Tor, der heutige "Eyre Square", darauf links, hinterm Kreuz, der Galgen.

DER GROSSE IRRTUM. Die Erinnerungen des NSDAP-Mannes Friedrich Lodemann, herausgegeben und kommentiert von Jürgen Lodemann, mit einem Nachwort von Harald Welzer "Das Prisma des Holocaust". Berlin/Köln 2009, Verlag berlin university press (bup). - Focus: "mutig, ehrlich, erhellend".siehe "Foto-Galerie"


SALAMANDER. Roman, 380 Seiten, Tübingen 2011. - Freiburg und die fatale Welt - siehe Homepage Seite 1

FESSENHEIM, Novelle, 145 Seiten, Tübingen 2013. - Ein letzter Alarm-Versuch - siehe Homepage Seite 1 (Index)



erschien am 14. Juli 2015 bei "Klöpfer & Meyer," dieser Tübinger Verlag hat die Buchrechte

Die Bühnenrechte sind beim "Verlag der Autoren" in Frankfurt



SIEGFRIED?

Die berühmte Geschichte, nach meinen inzwischen gut 1800 Druckseiten, hier ist sie noch mal erneuert, aus Altem, aus Ältestem. Ins Wahrscheinlichere. Nun noch konsequenter, nun szenisch, als frühes Europa-Drama. Und da erscheint jetzt vieles auf neuem Grund, Frauenbewegung, Friedensbewegung, Germanistik, die Frage, was „deutsch“ sei, Roms beginnende Kirche, die Sternbilder –

Das beginnt und endet mit Verfluchungen. Von Frauen. „Diese Länder werden verbrennen.“ Da geht’s um das Wissen der Nornen. Um Herrschaftssprache, um Schmiedekunst, um den Drachen, um das Lindenblatt auf Siegfrieds Rücken, um seine Ermordung. Durch Hagen? Um König Gunthers total missratene Hochzeitsnacht. Und um Hexen, um streitende Frauen. Die Burgunderprinzessin in Worms, sie schläft mit dem Xantener gleich in der ersten Nacht.

Goethe, als er das Siegfried-Geschehen kennen lernte als altdeutsches Epos, wünschte sich das zu einem „Volksbuche“. Offenbar sollte das nicht bloß die Wissenschaft kennen, sondern Jedermann. Ein „Volksbuch“ oder, für Weimars Theaterchef, ein „Volksstück“? so lesbar wie spielbar? Bibliothekar Riemer hat am 28.8.1808 eine Äußerung Goethes notiert darüber, wie Romantisches einzig erträglich werde. Nur dort „….wo es in der Großheit ans Antike grenzt, wie in den Nibelungen.“ 

Germanisten sind sich einig, dass die Siegfried-Geschichte auf Ereignissen basiert bei der „Völkerwanderung“, im 5. Jahrhundert. Überfällig, Zentral-Europas ältester großer Erzählung ihren Rang zurück zu geben, ihre enormen Bilder, ihre Würde, ihre Träume, ihr globales Entsetzen. Waren die Alten dümmer? Wo wir dehnbare Begriffe nutzen, hatten sie konkrete Figuren und Geschichten. So einleuchtend wie universell. Nun wird der Drache erkennbar, als Gier. Als Hydra. Nach jeder Enthauptung wachsen da neue Fratzen, Kriegsfratzen. Die Poeten des Epos kannten noch die Wahrheit der Mythen. Und die Tragödien der Griechen.

Vor tausend Jahren hieß der Drache in einer irsländischen Handschrift NidGir. Und Siegfried, lange missbraucht als „deutscher“ Kriegsheld, wird nun endlich zu dem, was er nach ältesten Belegen sehr viel eher gewesen ist, ein Weltbürger. Ein viel zu früher.  

J. L.